Das Sinfonische Blasorchester St. Wendel wurde am 10. März 1990 von 25 Blasmusikern aus den BSM-Musikkreisen St. Wendel und Neunkirchen als Projektorchester nach einem Aufruf der beiden Kreisverbände gegründet. Seitdem treffen sich Musiker einmal jährlich im Herbst zu einer Arbeitsphase, die mit einem oder zwei, selten mal drei Konzerten - meist im März - ihren Abschluss findet.

Heute kommen die Musiker nicht nur aus den ursprünglich genannten zwei Musikkreisen, sie kommen aus allen Musikkreisen des Saarlandes und zum Teil auch aus den angrenzenden Regionen Frankreich, Luxemburg und Rheinland-Pfalz. Die Kosten für Unterbringung und Verpflegung tragen die Musiker selbst, auch die Dirigenten arbeiten ehrenamtlich. Bemerkenswert ist, dass viele Orchestermitglieder Dirigenten sind und somit Erfahrungen und Impulse in ihre Heimatvereine mitnehmen.

Finanziert wird das Orchester aus Spenden und Zuschüssen des Landkreises St. Wendel bzw. des Bundes Saarländischer Musikvereine. Das Orchester, das nach dem Ausstieg des Musikkreises Neunkirchen als alleiniges Projekt vom Musikkreis St. Wendel getragen wird, verfügt über keinen Vorstand. Organisatorische Belange sowie die Verwaltung der Noten werden durch ein Projektteam geregelt.

Der heutige Dirigent Stefan Barth übernahm als Kreisdirigent 1998 den Dirigentenstab von seinen Vorgängern Horst Nagel und Stefan Kollmann. Seither hat sich das Orchester stark verjüngt und verfügt über einen Stamm von etwa 100 Musikern, von denen ca. 70-80 in jeder Arbeitsphase dabei sind. Bernhard Stopp wirkte 2006 bei einem Konzert als Gastdirigent mit und ist bis 2017 als weiterer Dirigent neben dem Kreisdirigenten dabeigeblieben. Normalerweise teilen sich die Gastdirigenten mit dem Kreisdirigenten das Dirigat für jeweils eine Konzerthälfte. Als Gastdirigent für die aktuelle Arbeitsphase konnte Stefan Weber aus Tünsdorf gewonnen werden, der in den letzten Jahren Erfahrungen als Dirigent beim Bundesgrenzschutz und in Marktoberdorf sammeln konnte.

Das SBO St. Wendel bindet in seine Arbeitsphasen neben Gastdirigenten auch regelmäßig hochkarätige Solisten ein und schafft somit für die eigenen Musiker, aber auch für die Konzertbesucher interessante Anreize. Neben der Zusammenarbeit mit David Gilson wirkte 2005 auch Thomas Doss in einer Arbeitsphase als Gastdirigent mit, in der er als Komponist die Uraufführung seiner „Ouverture Allemande“ für Musiker und Konzertbesucher zu einem unvergesslichen Erlebnis machte. Stefan Falludi, der 2003 mit Guldas „Konzert für Violoncello und Blasorchester“  ein außergewöhnliches  Werk vorstellte, aber auch das Marimbaphonkonzert, die Komposition für „Klavier und Blasorchester" des saarländischen Komponisten Everard Sigal sowie ein Solostück für Bass- und B-Klarinette sind Werke, die aus dem üblichen Rahmen fallen und zeigen, was ein Blasorchester alles zu leisten vermag. Mit dem Komponisten Thiemo Kraaß und dem Initiator von „Musik ohne Grenzen“, Rainer Serwe, sowie dem talentierten Luxemburger Saxophonisten Georges Sadeler konnten exzellente Persönlichkeiten gewonnen werden, die für wunderbare Konzerterlebnisse garantieren.

Die Konzerte sind meist einem Thema zugeordnet: „Star Wars", „Herr der Ringe", „Musik von John Williams", „Dances", „Impressions of Japan", „Über den Atlantik", „Hispania“, „Minimal Music“, um nur einige zu nennen. Zu letzterem Thema fand auch eine Schulveranstaltung mit dem Johannes-Kepler-Gymnasium / Lebach statt. Die Motivation der Musiker und Dirigenten ist sehr hoch, selbst dreitägige Probenseminare in der Konzertvorbereitungsphase können daran nichts ändern. Das SBO St. Wendel ist so-mit seit mehr 20 Jahren ein gutes Beispiel dafür, wie man Freude am gemeinschaftlichen Musizieren mit fundierter musikalischer Arbeit verbinden kann.

Ansprechpartner des Orchesters sind der Kreisdirigent des BSM-Musikkreises St. Wendel, Stefan Barth, sowie der neue Projektleiter Leander Laux, der Hartwig Neumann in diesem Amt Anfang des Jahres nachfolgte.